Am Morgen des 12. Januar 2013 veranstaltete das Bündnis „Gemeinsam gegen Nazis“ mit ca. 50 Antifaschistinnen und Antifaschisten von 8 bis 9.30 Uhr eine Kundgebung am S-Bahnhof Berlin-Schöneweide. Ziel war es die Anfahrt der Berliner Neonazis von zu stören. Darüber hinaus waren von der rechten Szene in den vergangenen Tagen in Johannisthal und Schöneweide neue Attacken verübt worden.
Es versammelten sich ungefähr 20 Neonazis, unter ihnen befanden sich Funktionäre der Berliner NPD, Mitglieder des „Nationalen Widerstands“ (NW-Berlin) und verbotener Kameradschaften. Die anwesende Polizei duldete, dass die Neonazis Passant_innen bedrängten und ermöglichte ihnen ein von Antifaschistinnen und Antifaschisten ungestörtes Versammeln direkt vorm Haupteingang des Bahnhofs. Das polizeiliche Verfolgungsinteresse richtete sich ausschließlich auf die Teilnehmenden der Antifa-Kundgebung. Es wurden Personalien wegen Verstoß gegen das Presserecht und wegen Beleidigung aufgenommen.
Bereits in den ersten Tagen dieses Jahres sind Nenazis in Schöneweide und Johannisthal wieder aktiv geworden. Am 2. Januar 2013 verteilte die NPD in mehreren Straßen in Johannisthal-Süd Material, in dem sie gegen Linke hetzte. Am 7. Januar wurde bei der Ansprechbar der Jusos in Oberschöneweide die Scheibe mit Steinen eingeworfen. Ein paar Jugendliche, die kurze Zeit später dort vorbei gingen, zeigten den Hitlergruß. Am gleichen Tag wurden Hakenkreuze, die auf Gedenksteine für die Opfer des Faschismus am Albineaplatz in Johannisthal gesprüht wurden, entdeckt.
„Unsere Kundgebung hat gezeigt, dass wir an genau der richtigen Stelle demonstriert haben. Der antifaschistische Widerstand gegen Großaufmärsche kann auch schon bei der Anreise anfangen! Wir erklären uns mit allen solidarisch, die sich in Schöneweide und heute in Magdeburg gegen Nazis engagieren und werden uns auch in Zukunft vom repressiven Vorgehen der Polizei und dem frechen Auftreten der Nazis nicht einschüchtern lassen“, so die Sprecherin des Bündnisses „Gemeinsam gegen Nazis“, Silvia Kurz.